Einblicke in Blasenkrebs

Warum Tests auf FGFR-Genveränderungen entscheidend sind

Blasenkrebs ist eine der am häufigsten vorkommenden Krebsarten der Harnwege. Die hohe Rezidivrate macht ihn zu einer der teuersten Krebsarten für Gesundheitssysteme.

Die molekulare Stratifizierung von Blasenkrebs gewinnt aufgrund der steigenden Zahl zielgerichteter Therapien zunehmend an Bedeutung. Eine Reihe von Immuntherapien und zielgerichteten Therapien sind bereits für geeignete Patienten zugelassen, weitere befinden sich in der klinischen Evaluierung.

Übersicht über Blasenkrebs

Epidemiologie von Blasenkrebs

Seit 2020 ist die weltweite Inzidenz von Blasenkrebs um 7,1 % gestiegen, womit er weltweit an neunter Stelle, der am häufigsten diagnostizierten Krebsarten steht.

Am stärksten betroffen sind Männer über 55 Jahre, in Europa ist er die vierthäufigste Krebsart bei Männern.

Krankheitsmerkmale

90 % aller Blasenkrebserkrankungen entstehen aus dem Urothel (Urothelkarzinom).

Nicht-muskelinvasiver Blasenkrebs (NMIBC):

  • Umfasst die Stadien Cis, Ta und T1
  • Der Tumor hat die Muskelschicht nicht durchdrungen
  • Hohe Rezidivrate

Muskelinvasiver Blasenkrebs (MIBC):

  • Umfasst die Stadien T2-T4
  • Der Tumor hat sich auf die Muskelschicht ausgebreitet und/oder diese durchdrungen

Metastasierter Blasenkrebs (T4) ist mit einer schlechten Prognose verbunden.

Die Rolle von FGFRs als Biomarker bei Blasenkrebs

Molekulare Profilierung von Blasenkrebs

Maligne Tumoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Vielzahl genetischer Veränderungen aufweisen, die die Tumorentwicklung vorantreiben. Diese Veränderungen können wertvolle Erkenntnisse über die Prognose und das Ansprechen auf die Therapie liefern, wenn sie von Forschern, Pathologen und Klinikern untersucht werden.

Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor 3 (FGFR3) als Biomarker

FGFR3 ist eines der am stärksten betroffene Gene im Blasenkrebs und ist unter anderem von Missense-Mutationen und Genfusionen betroffen. Daher ist es ein vielversprechendes Ziel für die Entwicklung von spezifischen Inhibitoren.

Produkte für die FGFR-Testung

Therapeutische Optionen für Blasenkrebs

Die Erstbehandlung von Blasenkrebs kann Folgendes umfassen:

  • Chirurgische Entfernung der Tumoren
  • Behandlung mit Bacillus Calmette-Guérin (BCG), intravesikale Immuntherapie mit Mycobacterium bovis Bacillus Calmette-Guérin
  • Bei hochriskantem oder BCG-unempfindlichem NMIBC und MIBC kann eine vollständige Entfernung der Blase (radikale Zystektomie) erforderlich sein

Die Behandlung von fortgeschrittenem Blasenkrebs kann verschiedene Medikamentenkombinationen umfassen:

Chemotherapie

Platinbasierte Chemotherapie
  • Beispielsweise Gemcitabin-Cisplatin, Gemcitabin-Carboplatin
  • Vernetzung der DNA, Blockierung der Zellvermehrung, Herbeiführung des Zelltods

Immuntherapie

Immun-Checkpoint-Inhibitoren
  • Beispielsweise Pembrolizumab, Avelumab, Nivolumab
  • Blockiert die PD-L1+PD-1-Interaktion und verhindert so die Immunevasion

ADCs

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate
  • Beispiel:Enfortumab Vedotin
  • Bindet NECTIN-4 aufder Zelloberfläche (überexprimiert in Blasenkrebszellen)
  • Liefert einenMikrotubuli-Inhibitor an diese Zellen und verursacht den Zelltod

FGFR Inhibitor

Erdafitinib
  • Ein niedermolekularer Inhibitor, der auf FGFR1-4 abzielt
  • Empfohlen für vorbehandelte Tumoren, die entsprechende Treibermutationen aufweisen
  • FGFR2/3-Fusionen undFGFR3-Missense-Mutationen

Die Identifizierung von Biomarkern wie FGFR3 kann ein breites Spektrum an personalisierten Therapieentscheidungen ermöglichen.

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