Pressemitteilung 14-03-2017

Neue Dynamik in der Überwachungsdiagnostik bei Leukämie

Dresden, 14. März 2017. Diagnose Leukämie und Stammzelltransplantation
Die Diagnose „Leukämie“ bedeutet für Betroffene, sich vielen strapaziösen therapeutischen Interventionen unterziehen zu müssen. Greift die Chemotherapie nicht, ist die Stammzelltransplantation meist die letzte Chance auf Heilung. Doch auch nach erfolgreicher Übertragung der hämatopoetischen Stammzellen des Spenders auf den Patienten kann es zu einer plötzlichen Transplantatabstoßung oder zum Wiederauftreten der Krankheit kommen. Daher spielt die regelmäßige quantitative Beurteilung des Spender- und Empfängeranteils im Blut oder Knochenmark des Patienten – die Chimärismusanalyse – eine entscheidende Rolle in der Routinediagnostik.

Digitale Droplet PCR (ddPCR)
Im molekulargenetischen Bereich der Chimärismusanalyse sind mittlerweile unterschiedlich sensitive PCR-Verfahren feste Bestandteile der Routinediagnostik. Mit der neuen „digitalen“ PCR-Generation ist nun eine zukunftsweisende Technologie hinzugekommen, die die absolute Quantifizierung der „Ziel-DNA“ noch schneller und sensitiver ermöglicht. Durch Aufteilen der Ziel-DNA in tausende kleine Tröpfchen (Droplets), die jeweils einen geschlossenen Reaktionsraum für die DNA-Vervielfältigung darstellen, können selbst sehr kleine DNA-Mengen in der Probe spezifisch und quantitativ nachgewiesen werden. Dabei wird die Ziel-DNA mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert und beim Auslesen in sogenannte Tröpfchen-Cluster aufgeteilt, so dass eine quantitative Auswertung ermöglicht wird.

Chimärismusanalyse in „digitalen“ Tröpfchen
Die Biotype Diagnostic GmbH hat diese innovative Technologie als erstes Unternehmen in ihrem Chimärismus-Portfolio mit aufgenommen. Neben den bisher auf dem Markt befindlichen diagnostischen Verfahren Mentype® Chimera und Mentype® DIPscreen/DIPquant, ist jetzt mit den neuen Assays Mentype® DigitalScreen und Mentype® DigitalQuant der Chimärismus-Status auch über die Digitale Droplet PCR bestimmbar. Spender und Empfängerzellen werden hierbei auf 29 DNA-Marker (Insertionen/Deletionen) untersucht, um Unterscheidungsmerkmale, sogenannte informative DNA-Marker, zu identifizieren. Diese informativen Marker können anschließend, für die Verlaufsbeurteilung nach Transplantation herangezogen und mit den selektiven Multiplexen-Testsystemen, den DigitalQuant Assays, analysiert werden. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass die absolute Quantifizierung des Chimärismus-Status nun mit weniger Arbeitsaufwand und somit kosteneffizienter durchgeführt werden kann. Darüber hinaus ermöglicht diese neue Technologie ein hochsensitives und vor allem statistisch abgesichertes Arbeiten, auch in Chimärismus-Bereichen, die durch bisher im Markt befindliche quantitative PCR-Generationen, nur erschwert analysiert werden konnten. Der behandelnde Arzt kann jetzt einen drohenden Krankheitsrückfall sicherer und früher erkennen als bisher.